Alte Traditionen und neue Wege beim Schwäbischen Albverein
Mit weit mehr als den „üblichen“ Aktionen und Veranstaltungen wie Kelterhocketse, Jahresfeier, Wegarbeiten und Landschaftspflege hat sich die Ortsgruppe Bissingen-Nabern des Schwäbischen Albvereins im vergangenen Wanderjahr auseinandergesetzt. Das anstehende Jubiläumsjahr und die Zukunft des Vereins standen ebenfalls auf der Agenda.
Eine PDF-Version des Berichts zur Hauptversammlung, wie sie im Teckboten abgedruckt wurde, steht hier auch zum Download zur Verfügung.

Nach dem Essen und gegenseitigen Austausch eröffnete die Vorsitzende Renate Steegmaier den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung. Fast „beiläufig“ berichtete Renate Steegmaier von den beiden Traditionsveranstaltungen Kelterhocketse und Jahresfeier. Beide Veranstaltungen wurden mit großem Engagement routiniert durchgeführt. Auch bei der Landschaftspflege kann die Vorsitzende auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, so dass der Pflegeeinsatz am Hörnle ebenfalls routiniert erfolgte. Aktiv für die Kulturlandschaft waren die Wanderfreunde ebenfalls beim Landschaftspflegetag, veranstaltet vom Naturschutzzentrum Schopflocher Alb. Am Randecker Maar legten die Albvereinler wieder Hand an und konnten vier unbegleitete Flüchtlinge zur Mitarbeit motivieren. Eine andere Art der Integration gab es bei der Schnuppertour für Neubürger. Die „Reigschmeckten“ ließen sich über Aktuelles und Geschichtliches aus Bissingen von Bürgermeister Marcel Musolf und „Stadtführerin“ Gabi Goebel informieren.
In Bezug auf das Jubiläumsjahr 2017, die Ortsgruppe wird dieses Jahr 125 Jahre alt, und die weitere Vereinsarbeit haben sich die Verantwortlichen in verschiedenen Sitzungen und einer ganztägigen Klausurtagung Gedanken gemacht. Der Ist-Zustand wurde analysiert und es wurde deutlich, dass der Verein sehr breit aufgestellt ist. Um dies weiterhin zu gewährleisten, müssen die Aufgabenbereiche teilweise neu strukturiert werden. Unverzichtbar ist nach wie vor die Manpower. Diese ist auch im Jubiläumsjahr gefordert. Die Ortsgruppe wird zwei Ruhebänke und eine Ruheliege im Außenbereich des Ortes aufstellen und die vier Schutzhäuschen werden Infotafeln erhalten. Große Vorbereitungen erfordert der „etwas andere“ Jubiläumsabend im November.
In Funktion als Wanderwartin berichtete Renate Steegmaier über 93 Wanderungen mit insgesamt 1.185 Personen, davon waren 20% Kinder. Die 35 Wanderführerinnen und Wanderführer leisteten insgesamt 499 Stunden ehrenamtlich. Positive Zahlen anderer Art lieferte Rechnerin Beate Unterricker. Positiv war auch eine Spende in Höhe von 1.000 Euro im Rahmen der Preisverleihung „Gemeinsam mehr bewegen“ von der Volksbank Nürtingen-Kirchheim. Kassenprüfer Björn-Oliver Wirth attestierte der Rechnerin Beate Unterricker eine einwandfrei geführte Kasse, so dass der Entlastung des gesamten Vorstandes nichts mehr im Wege stand.
Rudolf Gölz, zuständig für die Mitgliederverwaltung, berichtete von einer konstanten Mitgliederzahl, was in den Ortsgruppen des Albvereins nicht immer üblich ist. Auf Grund der Überalterung der Ortsgruppen gehe es mit der Mitgliederzahl eher bergab. Nicht so bei den Bissinger und Naberner Wanderfreunden. Davon konnte man sich beim Bericht von Hanna Bollmann von der Familiengruppe 2.0 überzeugen. Diese seit knapp drei Jahren bestehende Familiengruppe genießt die tolle Gemeinschaft und die schönen Ausflüge in der Gruppe. Ob Tiere erkunden im Esslinger Nymphaea, einer Bilder-Schnitzeljagd mit Ostereisuche, der Naturerlebnispfad „Sinneswandel“, Laterne laufen oder Waldweihnacht, die Ideen sind fast grenzenlos wie die Begeisterung der Kinder selbst.
Nicht nur die jüngsten Albvereinsmitglieder sind mit Begeisterung dabei, auch die Teilnehmer der Gruppen „Stürmischer Herbst“ und der „Mittwochswanderern“. Organisieren die „Stürmischen“ jeden Monat eine Nachmittagswanderung oder einen Ausflug inklusive Einkehr, erfreuen sich die Mittwochswanderer an dem monatlichen Treffen bei der Einkehr. Nicht zu vergessen, dass hier die Altersgrenze bei 80 + liegt. Gewandert wird auf jeden Fall bei der Wandertrainingsgruppe, immer wöchentlich in freier Natur und fröhlicher Gesellschaft. Auch hier ist eine Einkehr nicht ausgeschlossen. Dass die Wanderungen gut verlaufen und sich kein Wanderer verirrt, dafür sorgen die Wegewarte Eugen Renz und Raphael Link. Zwischen 30 bis 40 Wegmarkierungen mit dem blauen Pfeil hat Raphael Link an den Wanderwegen im letzten Jahr angebracht sowie den Wanderweg auf den Breitenstein mit seinem Team instand gesetzt. Die aus den Kinderwanderschuhen herausgewachsene Familiengruppe „Familien für Familien“ unter Leitung von Carola Bazle besuchte letztes Jahr das DAV Kletterzentrum in Stuttgart und im Herbst ging es zum Kegeln mit Pizzaessen. Der Ausflug im Rahmen des Kinderferienprogrammes in den Kletterwald Laichingen hat längst Tradition. Neue Wege ging Carola Bazle bei der jährlichen Apfelsaftaktion, dieses Mal gab es eine Kooperation mit der Kita an der Schule. Mit Hilfe von Familie Oelkrug und den Kindergartenkindern wurden fleißig Äpfel gesammelt und ein Ausflug zur Moste in Dettingen gemacht. Der Verkaufserlös kommt der Familiengruppe zu Gute, leckeren Saft gibt es für die Kita an der Schule, eben eine Win-Win Situation!
Nach so vielen positiven Ereignissen sah man den Wahlen entspannt entgegen. Anne Link wurde als erste Stellvertreterin des Vorstandes erneut in ihrem Amt bestätigt. Carola Bazle konnte als zweite Stellvertreterin gewonnen werden und wurde neu in dieses Amt gewählt. Beate Unterricker stellte sich erneut als Rechnerin zur Wahl und wurde ebenso bestätigt. Internetwart Bernhard Vogels möchte sich künftig auf die Arbeit im Stürmischen Herbst konzentrieren und stellte sich nicht mehr zu Wahl. Mit Tatjana Spaeth, ein junges Mitglied der Familiengruppe 2.0 und Teilnehmerin der Schnuppertour vor drei Jahren, konnte die Ortsgruppe eine kompetente Fachfrau gewinnen. Die Vereinsarbeit trägt also Früchte. Tatjana Spaeth wurde als Internetfachwartin gewählt.
Die Vorsitzende Renate Steegmaier bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen für die geleistete Arbeit im Verein, insbesondere bei Sandra Ruch, die sechs Jahre den zweiten Stellvertretenden Vorsitz inne hatte sowie bei Bernhard Vogels, der ebenfalls sechs Jahre die Homepage der Ortsgruppe erweitert und gepflegt hat. Ein außergewöhnlicher Dank ging an Rudolf Gölz, der über Jahrzehnte die Mitgliederverwaltung gewissenhaft übernommen hat. Ein Trost für die Ortsgruppe ist es, dass Rudolf Gölz die persönliche Mitgliederbetreuung fortführt.
Zum Ende des offiziellen Teils gab die Vorsitzende Renate Steegmaier noch einen Ausblick auf die Aktivitäten im Jubiläumsjahr, die für jedermann offen stehen und unter www.bissingen-nabern.albverein.eu abgerufen werden können.
125 Jahre Tradition stehen beim Albverein mit den Begriffen wie tolle Gemeinschaft, schöne Ausflüge, Einsatz für Natur und Landschaft nach wie vor im Einklang. Was sich ändert sind neue Gesichter, neue Gruppen, neue Ausflugsziele, neue Medien!
Als krönender Abschluss des Wanderjahres und der Hauptversammlung waren die tollen Erinnerungen in Form einer Bildershow, zusammengestellt und vorgeführt von Heinz-Lothar Steegmaier.