Vier Tage wandern in der Rhön

„Das UNESCO-Biosphärenreservat ist bekannt für seine raue Witterung“ liest man im Internet, wenn man sich über die Rhön informieren möchte. Und das haben die 15 Wanderer, die sich aus Bissingen an der Teck zu ihren Wanderfreunden in die Rhön aufgemacht haben, insbesondere am ersten Wandertag gleich ziemlich hautnah erleben dürfen. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Und diese wurde bei Nebel, Regen und Wind gleich einer strengen Prüfung unterzogen. Aber erfreulicherweise erwies sich die Ausstattung der Angereisten durchaus als tauglich, sodass die Gruppe bei bester Laune die Wasserkuppe – mit 950 m den höchsten Berg der Rhön und auch Hessens – umrundete. Nur die Fernsicht litt etwas unter dem Wetter.
Der zweite Tag blieb dann immerhin schon weitgehend trocken. Gestartet vom Standquartier in Hofbieber wanderte die Gruppe zuerst zum Schloss Bieberstein, das heute eine Schule ist, und dann auf den Gipfel der Milseburg. Spätestens heute wurde jedem Teilnehmer das unglaublich umfassende Wissen des Wanderführers über die Geografie und Geschichte seiner Heimat bewusst. Zu jedem Gebäude und zu jedem Berg wusste er nicht nur den Namen, sondern auch eine interessante Geschichte zu erzählen.
Bei einer Kaffeepause lernten die Bissinger die Singfreudigkeit der Rhöner kennen. An den benachbarten Tischen wurde, begleitet mit Ziehharmonika und Trompete, fröhlich ein Volkslied nach dem anderen geschmettert. Und für den Abend hatten die Wanderführer dann noch eine besondere Überraschung: ein Musiker mit Ziehharmonika besuchte die Wandergruppe in ihrem Hotel, um mit ihr den ganzen Abend lang zu singen.
Am dritten Wandertag zeigte sich dann endlich die Sonne und die Wanderer konnten nun die schöne weite Landschaft bewundern. Nachmittags luden die Gastgeber dann in ihrem Hof noch zu köstlichem selbstgebackenem Kuchen ein. Am letzten Tag des viertägigen Ausflugs, der durch die Schwarzen Berge führte, zeigte sich die Rhön nach anfänglichem Nebel dann zum Abschied nochmal von ihrer schönsten Seite.
Bei der Abschlusseinkehr war wieder ein Musiker – diesmal mit Gitarre – vor Ort, und diesmal konnten die Schwaben dann die Rhönlieder schon etwas mitsingen.